Der Entwurf wird zunächst durch städtebauliche Überlegungen, des Weiteren von dem Wunsch dem Museum, seiner Geschichte und seinem Inhalt gerechte Räume zu verschaffen, geprägt.
Es erschien wichtig den Rathausplatz, der historisch gesehen nie ein Platz war, durch das neue Gebäude zu konkretisieren. Zu diesem Zweck wurde die Symmetrieachse als Winkelhalbierende der beiden konvergierenden (Nicht-)Platzwände Ost und West ermittelt. Diese Achse ist in etwa rechtwinklig zur Strasse “Obenmars-pforten” und zur nördlichen Platzbegrenzung in Gestalt des “Spanischen Baus”. Darüberhinaus schneidet sie durch eines der gotischen Fenster von St. Alban und deren Apsis.
Wir erhalten so das “Rückrat” um das sich der dreistöckige öffentliche Teil des Museums gliedert und eine entsprechend starke symmetrische Hauptfassade zur Platzbildung. Sie gehorcht der vorgefundenen Gebäudekonfiguration, die wiederum ihrerseits durch sie in ihrer Perspektive überhöht wird und so einen Platzcharakter erhält, wie wir ihn in ähnlicher Form in den Rennaissanceplätzen Oberitaliens wiederfinden, wo die Bauten Bühnen bilden auf denen sie zugleich Akteure sind. Diese Perspektivität setzt sich im Gebäudeinneren entlang der Platzachse fort (Eingangsrampe,Skulpturengalerie) um endlich in der Apsis von St. Alban ihre Ruhe zu finden.
In ihrer Zweiteilung erinnert die Platzfassade jedoch auch an die ursprüngliche Strassenfassade an dieser Stelle.
An die Westseite des Museums ist ein fünfstöckiger Verwaltungstrakt gestellt. Er ist gegenüber dem Rathausplatz um zehn Meter zurückgesetzt und somit für dessen Bildung nicht mehr verantwortlich.
Vielmehr bildet er mit den eingeschnittenen Volumina des Haus Neuerburg erstmals einen echten “Gülich-Platz”.
Die bisher beschriebene rationale Ordnung des Museums erhält einen radikalen Einschnitt durch einen grosszügigen Treppenraum über den Ausgrabungen der Strasse “In der Höhle”, der Licht bis in das erste Untergeschoss bringt. Im Süden ist das Gebäude durch den Anschluss an St. Alban und an den, in Form und Funktion zweifelhaften, Gürzenichanbau geprägt.
In seiner Organisation ist das Museum stark an den ehemaligen Sitz an der Minoritenkirche von Raschdorff und Felten wie an die Museumskonzeption des neunzehnten Jahrhunderts im Allgemeinen angelehnt um ” die ruhige harmonische Schönheit, die von den Sälen des untergegangenen Museums ausging, die selbstverständliche Art mit der im alten Walraff-Richartz-Museum die Bilder sprachen und sich dem Betrachter mitteilten….” (Prof.Dr.Förster, 1959 in seiner Schrift zur Neugestaltung des Hauses), im Rahmen des Zeitgemässen zumindest teilweise wieder herzustellen.
Die Austellungsräume im zweiten Obergeschoss beispielsweise, mit ihren satteldach-förmigen Oberlichtern, erinnen so etwa an die ehemalige Mittelalter-Abteilung oder an den ehemaligen Kreuzgang des Minoritenklosters mit Skulpturensammlung, wenngleich heute, durch ein mobiles Wandsystem, die Räume einer gewissen Flexibilität unterliegen. In den Wettbewerbsplänen sind nur einige beispielhafte Variationsmöglichkeiten angedeutet.
Es sei auch an den Entwurf Hittorfs erinnert. Eine interessante Parrallele ist auch die Präsenz der Kirche dem der Entwurf insbesondere im Hinblick auf die Entstehungsgeschichte der Sammlung einen hohen Stellenwert einräumt.
Bei der Haupttreppe und der Halle im Erdgeschoss hingegen besteht dann doch auch eine gewisse Asomilianz zum Schwarz´schenEntwurf.
Das Gebäude steht auf einem Sockel aus Backstein, sozusagen um “römischen Boden” zu schaffen. Aus ihm sind die Negativvolumina für die Ausgrabungen als auch für Eingangsrampe und Treppe zum Untergeschoss wie aus Vollmaterial gehöhlt.
Das Austellungsgebäude ist mit Kalksandstein verkleidet (bis auf den Anschlussteil an den Gürzenich), das Verwaltungsgebäude mit Basalt. Hier wäre jedoch mit Hinblick auf die Kosten auch Klinker oder Putz denkbar.
In jedem Fall ordnet sich das Museum den traditionellen Baustoffen Kölns unter.
Der Entwurf sieht eine Rekonstruktion des mittelalterlichen Gewölbekellers vor, dessen Zugang, je nach Bauherrenwunsch, entweder über eine Spindeltreppe von der Cafeteria (Weinkeller o.ä.) oder von der Wechselausstellung aus denkbar wäre.
Die römischen Ausgrabungen sind durch einen Glasboden sichtbar.
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Architecture